ZMS ist unsere gemeinsame Bachelorarbeit – ein vollständig selbst produziertes Musikvideo, das ich zusammen mit Franziska Weber konzipiert, umgesetzt und performt habe. Es versteht sich als künstlerisches Statement gegen Sexismus in der deutschen Rap-Community und vereint Musik, Text, Schauspiel und visuelle Gestaltung zu einem vielschichtigen Medienprojekt.
Die Grundlage bildet ein Songtext, der ausschließlich aus realen YouTube-Kommentaren besteht – beleidigende, abwertende und sexistische Aussagen gegenüber weiblichen Rap-Artists. Diese Kommentare haben wir in einen musikalischen und visuellen Kontext überführt, der ihre Absurdität und Aggressivität entlarvt.
In unserer Performance treten wir selbst als Rapperinnen auf – in überzeichneter Pose, mit typischen Gesten, Outfits und Inszenierungen des Genres. Diese Aneignung männlicher Rap-Stereotype erfolgt bewusst sarkastisch und karikierend. Gleichzeitig visualisieren wir im Hintergrund metaphorisch die Gewalt der Worte: schrille Bilder, symbolische Elemente und gezielte Übertreibung formen eine visuelle Sprache, die sowohl provoziert als auch reflektiert.
ZMS versteht sich als interdisziplinäre Medienarbeit zwischen Musikvideo, Gesellschaftskritik und Performancekunst. Es zeigt, wie kreative Selbstermächtigung und weibliche Handlungskompetenz auch innerhalb stark männlich geprägter Kulturfelder möglich sind – ohne sich anzupassen.
Das Projekt wurde mit einer Auszeichnung beim ADC 2020 gewürdigt und war zudem für das FiSH Festival 2020 nominiert.
Drück ein Like!